"Schöne Neue Welt"
Montag, 9. Oktober 2017 – Freitag, 13. Oktober 2017
Referent: Detlef Georg Siebert
Ort: Tagungshaus Mühlrain/Knüllwald-Niederbeisheim
Kategorien: Bildungsurlaub -BU
Ort: Tagungshaus Mühlrain/Knüllwald-Niederbeisheim
Kategorien: Bildungsurlaub -BU
"Schöne Neue Welt":
Wozu sind kollektive Wunsch- und Albträume gut?!
mit Detlef Georg Siebert
Kosten: 220,00 Euro zzgl. 226,00 Euro für Einzelzimmer mit Vollverpflegung
1. Inhalte, Ziele und Relevanz
Der 1932 erschienene Roman "Brave New World" von Aldous Huxley ist nicht nur ein moderner Klassiker der utopischen Literatur. Er wird sogar in den Top-Ten-Listen der überhaupt wichtigsten belletristischen Werke des letzten Jahrhunderts geführt. Huxley entwirft darin die mehr als sarkastisch gemeinte Fiktion eines friedlichen Weltstaates, in dem (fast) alle Menschen dauerhaft glücklich sind. Der Preis des Glücks ist grauenhaft: Die Menschen sind keine wirklichen Individuen mehr, sondern genetisch und sozialpsychologisch normierte Teilwesen eines strikten postmodernen Kastensystems. Die echten Künste und freien Wissenschaften wurden - genauso wie jede tiefere Emotionalität oder gar Religiosität - geopfert, um das reibungslose Funktionieren einer "perfekten" Arbeits- und Konsumwelt zu sichern.
Ausgehend von Huxley`s Fiktion soll der Bildungsurlaub dazu dienen, Schlaglichter auf das Genre der utopischen Literatur zu werfen. Entwürfe vermeintlich "idealer" Staatswesen existierten bereits in der europäischen Antike. Seit der Renaissance hat sich eine enorme Vielfalt utopischer Wunschwelten entwickelt, die im Laufe des 20. Jahrhunderts in Untergangsszenarien und Horror-Utopien umgeschlagen ist. Was sagen uns all diese Fiktionen heutzutage noch? Welchen politischen und gesellschaftlichen Einfluss haben positiv oder negativ gemeinte Utopien?